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Fullsizing

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[lang_en]Now that the secret has been disclosed, I can tell the complete story of our vehicle fleet’s latest addition.

1969 Chrysler 300 advertisementLast year Adrian borrowed me the book „60s Cars – Vintage Auto Ads“ from his comprehensive fund of literature. That’s where I discovered an advertisement for the ’67 Ford Thunderbird which blew me away because of the car’s fantastic rear lights. Unfortunately the designers seem to have made the front and the rear separately and discovered a bit too late they designed it in different width when putting all together. A likewise stunning rear end appearence could be seen in a picture of the ’69 Chrysler 300 (s. image at the right). Every time I saw this ad the car got me more interested. A bit of Internet research revealed Chrysler hadn’t only made the rear lights even nicer for the next model year, but also teamed up with Hurst Performance, producer of the famous Hurst Shifter, to produce a special variant: the Chrysler 300 Hurst. However this decision wasn’t made until the Chrysler 300 of 1970 was already well in production. Accompanied by the fact that it was hardly advertised, only 485 (or 501 – depending from source) cars were made. In the next (and last) model year 300 Hurst wasn’t offered again.

Given how rare these cars are, I didn’t expect to ever see a 300 Hurst in real life, not to mention to buy one of them. After all even the regular 300s of 1969 to 1971 are hard to find over here. In last year’s early October I finally discovered two 300s at the German car trading site mobile.de. A ’71 Coupé and a 300 Hurst! But I couldn’t imagine at all, a Hurst would be offered for this price. [missing content…][/lang_en]

[lang_de]Nachdem das Geheimnis nun gelüftet ist, hier der komplette Bericht zum Fuhrparkzuwachs.

Werbung für den 1969 Chrysler 300Letztes Jahr lieh mir Adrian aus seinem reichhaltigen Literaturfundus das Buch „60s Cars – Vintage Auto Ads„. Dort stolperte ich über ein Werbebild des ’67er Ford Thunderbird und war hin und weg angesichts der fantastischen Rückleuchten des Wagens. Leider haben die Designer wohl Front und Heck getrennt entworfen und beim Zusammenfügen zu spät bemerkt, dass sie unterschiedlich breit sind. Ein ähnlich grandioses Styling der Rückleuchten war jedoch auch auf einem Bild des ’69er Chrysler 300 (s. Abb.) abgebildet. Nachdem ich mehrfach gedanklich daran hängengeblieben war, hatte der Wagen mein Interesse geweckt. Ein wenig Internet-Recherche offenbarte, dass Chrysler für die leichte Modellpflege des folgenden Modelljahres 1970 nicht nur die Rückleuchten noch hübscher gestaltet hatte, sondern sich auch mit Hurst Performance, dem Hersteller der berühmten Hurst Shifter, zusammengetan hatte, um ein Sondermodell auf dem Markt zu bringen: den Chrysler 300 Hurst. Dieses Sondermodell ging allerdings erst recht spät in Produktion und wurde zudem kaum beworben. Die Folge war, dass lediglich 485 Exemplare (oder 501 – je nach Quelle) hergestellt wurden. Im nächsten (und letzten) Modelljahr wurde der 300 Hurst nicht wieder angeboten.

Angesichts der geringen Stückzahl machte ich mir keine Hoffnung jemals einen 300 Hurst zu sehen, geschweige denn kaufen zu können. Schließlich ließen sich schon die regulären 300 der Baujahre 1969 bis 1971 kaum finden. Anfang Oktober letzten Jahres entdeckte ich dann bei mobile.de gleich zwei 300. Ein ’71er Coupé in gutem Zustand und einen 300 Hurst! So richtig konnte ich mir jedoch nicht vorstellen, dass ein Hurst zu diesem Preis angeboten würde. Immer wieder wird im Internet vor Fälschungen gewarnt mit denen Verkäufer versuchen den Preis für reguläre Modelle in die Höhe zu treiben. Sollte es dennoch ein Original sein, so wäre der Zustand sicher jenseits von gut und böse. Mein Interesse weckte jedoch das andere Fahrzeug, das in Springe zum Verkauf stand und damit nur einen Katzensprung von meiner wöchentlichen Strecke zur Arbeit entfernt war. Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar vollauf mit den letzten Vorbereitungen für die Dresden-Banjul-Rallye beschäftigt, wollte mir aber die Gelegenheit mal einen 300 aus der Nähe zu sehen nicht entgehen lassen. Und so machte ich mit dem Verkäufer einen Termin aus und schaute mir den Wagen an einem regnerischen Oktober-Abend auf dem Heimweg an. Was ich sah begeisterte mich ziemlich! Der Zustand des Autos war abgesehen von einigen Schönheitsfehlern wirklich gut und der Verkäufer deutete auch noch Verhandlungsspielraum beim Preis an. Gut geschlafen habe ich an diesem Abend nicht und wären wir nicht zwei Wochen später in Richtung Afrika gestartet, hätte ich wohl ernsthaft in Erwägung gezogen, den Wagen zu kaufen. So aber verschob ich die Entscheidung auf den Dezember, nur um dann festzustellen, dass beide Verkaufsannoncen nicht mehr online waren.

Es wuchs ein wenig Gras über die Sache und während des harten Winters hatte ich genung damit zu tun, meinen Volvo am Laufen zu halten. Und dann stand da ja auch immer noch der Pacer in der Garage und wartete auf seine Wiederinbetriebnahme. Mit dem zaghaft aufkommenden Frühling und den nach wie vor mühsamen und kaum vorhandenen Fortschritten der Arbeiten am Pacer kam mir im März wieder der 300 in den Sinn und ich begab mich wieder ein bisschen auf die Suche. Überraschenderweise förderte diese Suche wieder die beiden Autos aus dem Herbst zu Tage. Die Verkäufer hatten sich wohl während des Winters die Gebühren für die Annoncen sparen wollen. Über Ostern entschied ich mich auch den Hurst näher in Augenschein zu nehmen. Und sei es nur, um ihn endgültig aus den Gedanken streichen zu können. Der Termin mit dem Verkäufer in Belgien war schnell ausgemacht und mit meinem Vater und Adrian im Schlepptau reiste ich Mitte April an. Die beiden sollten meine Euphorie ein wenig dämpfen und helfen den Zustand des Fahrzeugs objektiv einzuschätzen.

Der erste Kontakt mit dem 300 Hurst war schon beeindruckend. Die schiere Größe dieses Coupés überraschte mich auch beim zweiten Zusammentreffen mit so einem Auto aufs Neue. Selbst unser Volvo V70 mit dem wir angereist waren wirkte im Vergleich wie ein handlicher Cityflitzer. Was folgte war die übliche Untersuchung der neuralgischen Punkte eines Oldtimers im Allgemeinen und eines Chrysler C-Body im Speziellen. Es stellte sich heraus, dass die Beschreibung des Verkäufers erstaunlich präzise und ehrlich gewesen war. Die Substanz schien gut, dafür bedurften Lack und Interieur einer Restaurierung. Zudem ließen sich keine Indizien dafür finden, dass es sich um einen Clone oder eine Fälschung handeln könnte. Wir machten eine kurze Probefahrt bei der ich auch zum ersten Mal hinter das Steuer des Full-Size-Coupés steigen durfte. Damit wurde die Sache für mich immer klarer: Ich musste dieses Fahrzeug haben!

In den folgenden zwei Wochen folgten noch etwas zähe Verhandlungen zwischen dem Verkäufer und mir bis wir uns schließlich einig waren und ich am letzten Sonntag abermals mit meinem Vater und Adrian die Reise nach Belgien antrat. Dieses Mal mit einer Tasche voll Geld und Kurzzeitkennzeichen im Gepäck. Vor Ort verglich ich noch die Nummer des Motorblocks mit der Fahrgestellnummer. Es handelt sich wirklich um ein „Number matching„-Fahrzeug, d. h. der Wagen lief tatsächlich mit eben diesem Motor vor 40 Jahren in der Jefferson Avenue in Detroit vom Band! Wir erledigten den Papierkram, montierten die (außerhalb Deutschlands nicht gültigen) Kennzeichen und dann gehörte der 300 Hurst mir.

Die Überführungsfahrt war ein einziger Spaß. Zunächst musste ich mich erst einmal an die Dimensionen dieser „landyacht“ gewöhnen. Selbst das Verlassen eines Tankstellenhofes erfordert damit ein gewisses Maß an Planung. Das Fahrverhalten hingegen ist weniger dramatisch als man es für ein 40 Jahre altes amerikanisches Auto mit einem Leergewicht um die zwei Tonnen erwarten würde. Dank ausreichenden Leistungsreserven war auch der Verkehr auf den Autobahnen im Ruhrgebiet kein Problem und wir konnten sogar ein bisschen im Tunnel spielen.

Nach der mittlerweile schon traditionellen Stärkung nach dem Autokauf erreichte der 300 Hurst seine neue Heimat in der Tiefgarage, wo ich feststellen musste, dass gemessene 5.71 Meter und reale 5.71 Meter nicht immer identisch sind:

Chrysler 300 Hurst in der Tiefgarage

Leider ließ sich der Duplexparker nicht mehr absenken, da die Front des Wagens noch etwa 20 cm nach vorn überstand. So musste ich ihn erst einmal auf der oberen Parkfläche abstellen. In den nächsten Tage muss ich wohl noch einen Stellplatz auf der gegenüberliegenden Seite anmieten. Die sind etwas länger. Außerdem haben wir dann ja auch wieder einen freien Platz. Das nächste Auto kann also kommen…[/lang_de]

Autor: Tobias

Hallo, ich bin Tobias. Meine Leidenschaft gilt alten Autos. Je ausgefallener desto besser. Im Alltag schwöre ich auf meinen treuen '88 Volvo 745 und im Laufe der Zeit sammelten sich daneben in der Garage noch ein '79 AMC Pacer, ein '70 Chrysler 300 Hurst, ein '90 Toyota Sera und ein '94 Mazda 121 Ginza. Wenn ich gerade nicht an den Autos herumschraube, lasse ich den Nerd raushängen und schreibe hier irgendwas zu Online- und IT-Themen, Filmen oder Musik. Ihr findet mich auch .

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