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Vollwaschgang I

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Zwar hatte ich mir für den vergangenen Freitag eigentlich vorgenommen, den Volvo weiter zu vervollständigen, aber leider wurde die Haltefeder für den Bowdenzug der Heizung nicht rechtzeitig geliefert. Da jedoch der Bowdenzug am Heizungsventil angebracht werden muss bevor man die Schläuche aufsteckt, bekommt man das System vorher auch nicht dicht. Oder man darf sich anschließend daran erfreuen, dass sich der Inhalt des Wärmetauschers ins Wageninnere ergießt, wenn man die Schläuche wieder abziehen muss, um die Feder zu montieren. Alles doof. Also habe ich einen Plan B geschmiedet und mich angesichts des heißen Wetters dafür entschieden, dem Toyota eine gründliche Innenraumreinigung angedeihen zu lassen. Die in England nach dem Kauf noch vorherrschende Duftnote „pakistanisches Bordell“ war im Laufe der Rust2Rome-Rallye schnell dem Aroma „penetranter Muff“ gewichen. Unter der hochsommerlichen Sonne Italiens, die durch die großen Glasflächen hereinschien, trugen Adrian und ich sicherlich auch ein wenig dazu bei, dass der Wagen einen gewissen Eigengeruch annahm.

Als Quelle hatte ich bisher die Klimaanlage im Verdacht, die im Ruf steht, allerlei Laub und anderes saugfähiges Material in sich zu sammeln. In Verbindung mit dem Kondenswasser aus dem Verdampfer bildet sich so ein wunderbarer Nährboden für Schimmelpilze. Eine Sichtkontrolle lässt sich vornehmen, wenn man hinter dem Handschuhfach den Widerstand des Lüfters aus dem Gehäuse entfernt, in dem der Verdampfer der Klimaanlage sitzt. Die Öffnung ist gerade groß genug, um den Kasten mit einem kleinen Staubsaugerrüssel auszusaugen. Zwar fand sich hier auch einiges an Dreck, doch größere Zersetzungsprozesse scheinen noch nicht eingesetzt zu haben. Um sicherzugehen, habe ich anschließend das Innere des Gehäuses und den Verdämpfer großzügig mit Sagrotan besprüht.

Den Teppich und die Sitze wollte ich mit einem Sprühextraktionsgerät (quasi ein Staubsauger, der vor Wasser nicht bange ist) reinigen. Also mussten als Erstes die Vordersitze raus. Und dort fand ich auch die vermutliche Quelle für den üblen Geruch: Unter dem Beifahrersitz war der Teppich komplett versifft und dunkelbraun verfärbt.

Dirty Stains

Großer Dreckfleck unter dem Beifahrersitz des Sera

Da stand wohl längere Zeit mal Wasser und verwandelte den Bereich nach und nach in ein müffelndes Mikroben-Spaßbad. Ich habe erst einmal den Staubsauger geschwungen und den groben Dreck entfernt. Anschließend habe ich den Teppich vorsichtig nass gemacht und mit dem Sprühextraktionsgerät abgesaugt. Wie gut so ein Sprühsauger funktioniert, offenbarte der Blick in den Auffangbehälter nach der ersten Teppichwäsche:

Dirty Water

Relativ viel Dreck, der nun nicht mehr im Teppich sitzt

Zwar ging ich anfangs noch vorsichtig zu Werke und befeuchtete den Teppich nur ein wenig, nachdem ich jedoch auf der Suche nach Roststellen am (perfekt erhaltenen) Bodenblech entdeckte, dass der Teppich einen Kunststoffrücken hat, der kein Wasser durchlässt, wurde ich mutiger. Schließlich kippte ich jedes Mal 1-2 Liter Wasser in den Fußraum und schäumte den Teppich mit etwas Flüssigseife auf. Anschließend absaugen und noch einmal die gleiche Menge klares Wasser zum Spülen hinterher.

Cleaning The Interior

Mehr Schaum, weniger Fleck

Die Beifahrerseite schaffte ich am Freitag Nachmittag, sodass der Teppich bei offenen Türen über Nacht trocknen konnte.

Autor: Tobias

Hallo, ich bin Tobias. Meine Leidenschaft gilt alten Autos. Je ausgefallener desto besser. Im Alltag schwöre ich auf meinen treuen '88 Volvo 745 und im Laufe der Zeit sammelten sich daneben in der Garage noch ein '79 AMC Pacer, ein '70 Chrysler 300 Hurst, ein '90 Toyota Sera und ein '94 Mazda 121 Ginza. Wenn ich gerade nicht an den Autos herumschraube, lasse ich den Nerd raushängen und schreibe hier irgendwas zu Online- und IT-Themen, Filmen oder Musik. Ihr findet mich auch .

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