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13. August 2012
von Tobias
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Fortschritte an allen Fronten

Am vergangenen Wochenende ging es endlich wieder etwas voran: Am Freitag habe ich den Volvo 740 ein wenig weiter zusammengesetzt. Aktuell blockiert er noch eine Garage in Bellenberg seit ich über Ostern nach Anleitung den halben Innenraum zerlegt habe, um den Wärmetauscher der Heizung auszubauen.

Volvo 745 Interior Taken Apart

Trotz intensiver Suche fand ich hier keine Ostereier

Das Bild zeigt die Arbeiten etwa auf halber Strecke. Der Sicherungshalter, diverse Luftverteilerboxen und -kanäle sowie letzten Endes auch der Heizungskasten (hellgelb, auf dem Bild rechts zu sehen) mussten raus. Insbesondere der Heizungskasten gibt sich dabei eher widerspenstig. Er reicht von der Außenwand auf der Beifahrerseite über den Kardantunnel bis zum Fahrerfußraum und ist dort mit einem angenieteten Halteblech an der Spritzwand verschraubt. Besagtes Halteblech habe ich mittlerweile entfernt, mit Zitronensäure gereinigt und separat wieder installiert. Das macht den Heizungskasten zwar auch noch nicht wirklich handlich, aber es hilft ein klein wenig. Auf neue Nieten habe ich beim Einbau verzichtet, auf den zweiten Gedanken hin aber entschieden, die Teile doch irgendwie miteinander zu verbinden. Wenn das Zeug hinterher anfängt zu klappern, kommt man nie wieder dran ohne alles erneut zerlegen zu müssen. Also habe ich den Heizungskasten am Freitag wieder ausgebaut, um ihn und das Halteblech mit Kabelbindern zu verheiratet. Das hält bombenfest und hat den Vorteil, dass man es einfach durchknipsen kann, sollte man den Krempel eines Tages – der hoffentlich niemals kommen wird – wieder ausbauen müssen.

Einige Schwierigkeiten hatte ich beim Besorgen eines passenden Ersatzteils für den Wärmetauscher (OEM-Nummer: 1308374). Der Versandhandel ruft etwa 30 Euro für ein Teil vom Dritthersteller AVA (Teilenummer: VO6041) auf, Volvo nimmt für das Originalteil weit über 400 Euro. Also war die Entscheidung schnell gefällt und das günstige Teil bestellt. Dabei handelt es sich allerdings um ein recht billig verarbeitetes Teil mit Plastikanschlüssen von denen die Experten bei volvoclub.org.uk abraten. Wird das Plastik nämlich aufgrund der Wärme mit der Zeit spröde und bricht, dann fängt man wieder an, den Wagen zu zerlegen. Also habe ich zur teureren Variante bei Skandix (189 Euo) gegriffen. Die entpuppte sich jedoch als identisches Plastikteil – bloß mit 160 Euro Aufschlag! Bei eBay Kleinanzeigen fand ich schließlich ein (Dritthersteller-)Teil aus Altbeständen, das vollständig aus Metall gefertigt wurde. Der nächste Frust erwartete mich beim Einbau: Sowohl die Plastikteile als auch der metallene Wärmetauscher haben auf der Anschlussseite eine andere Form als das Originalteil, was zur Folge hat, dass der Abschlussdeckel, der den Tauscher in Position hält, nicht angebracht werden kann. Nach all dem Ärger verspürte ich aber keinerlei Lust, hier nun das Pfuschen anzufangen und den Abschlussdeckel zu zersägen oder dergleichen. Abhilfe konnte Kühler Klipstein in Paderborn schaffen, die dem Anschlussbereich mit schwerem Gerät in Form von Flex und Lötlampe zu Leibe rückten und ihn anpassten. Versucht das mal bei so ’nem Plastikding! 🙂

Gescheitert bin ich am Freitag dann zum zweiten Mal in diesem Jahr an der kleinen Halteklammer, die den Bowdenzug der Heizungsregulierung am Regelventil hält. Erst zerbrach mir vor ein paar Monaten das Originalteil, nun passte das nachbestellte Ersatzteil (OEM-Nummer: 1211599) nicht. Dieses hält nämlich den Bowdenzug auf dem Heizungskasten und nicht am Ventil. Mal schauen, ob ich bis zum nächsten Wochenende den richtigen Clip (OEM-Nummer: 3540547) besorgen kann.

2. Oktober 2011
von Tobias
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Abgefahren Magazin 06/2011

Anfang Juli meldete sich Alex Böhm vom Abgefahren Magazin bei Adrian, um ein Photo Shooting mit dem Bond Bug zu vereinbaren. Da der Bug aber gerade mit Hydraulikproblemen stillgelegt war, verwies er Alex an mich. Wir machten einen Termin für das folgende Wochenende ab und ich holte noch Mathias und Harry mit ins Boot. Mathias‘ ’72 Plymouth Gran Sedan und Harrys ’70 Plymouth Sport Suburban entstammen ja ebenfalls der Fuselage-Ära bei Mopar und bildeten so zusammen mit meinem 300 Hurst das Trio, dass im kommenden Abgefahren Magazin (Ausgabe 06/2011) abgebildet sein wird.

Eine vielversprechende Vorschau auf die Bilder entdeckte Mehl in dieser Woche bei Facebook.

Das Abgefahren Magazin 06/2011 erscheint am 6. Oktober im Handel und ist entweder beim gutsortierten Zeitschriftenkiosk oder im Internet zu beziehen.

9. Mai 2011
von Tobias
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Lichtfabrik

Aufmerksamen Beobachtern ist nicht verborgen geblieben, dass bei mir gerade die Lichtmaschine vom Hurst Gegenstand der Garagenbeschäftigung ist. Das ist nötig, da ich auf dem Weg zum letzten Attack of the Altwagen in Dissen Geräusche aus dem Motorraum vernehmen konnte, die da nicht hingehörten. Auf dem Rückweg wurde das Geräusch immer aufdringlicher, sodass ich schließlich nachschauen musste. Mit Elions Hilfe war schnell die Lichtmaschine als Quelle ausgemacht. Zum Glück war es nicht mehr weit bis zur heimischen Garage.

Nach ein wenig Recherche kam schnell der Verdacht auf: Eines der Nadellager der Lichtmaschine hat das Zeitliche gesegnet. Überprüfen lässt sich dies, indem man bei laufendem Motor mit einem Schraubenzieher oder einem Hammer an der Geräuschquelle lauscht. Der Schraubenzieher übertragt dann die Laufgeräusche direkt bis ans Ohr und man kann sie gegenüber dem Umgebungsgeräusch (V8-Geblubber) besser wahrnehmen.

Hört man nun ein schleifendes oder mahlendes Geräusch stehen die Chancen gut, dass es sich um ein defektes Lager handelt. Auch mit ungeübtem Ohr und ohne einen Vergleich konnte man das bei meiner Lichtmaschine gut ausmachen. Im Video ist es etwa ab 0:09 min zu hören, kommt jedoch live noch deutlicher rüber.

Nach dem Ausbau der Lichtmaschine bestätigte sich der Verdacht recht schnell.

25. April 2011
von Tobias
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WordPress 3.x

So, das Update ist endlich durch. Geplant war es ja schon seit dem letzten Sommer. WordPress bringt seit Version 3.0 nun auch Unterstützung für sogenannte MultiSite-Installationen mit. Das hatte ich ursprünglich mal selber zusammengeschraubt und wie sich herausstellte, ähnelten sich beide Ansätze durchaus. Auch bei der in WordPress integrierten Lösung werden die einzelnen Blogs über Präfixe für die Datenbanktabellen auseinander gehalten. Das hatte auch ich seinerzeit so gelöst, was nun die Migration – na, ich will nicht sagen „leicht“, aber immerhin doch durchführbar machte. Zunächst habe ich dazu ein vollständiges Backup der Datenbank gemacht (was ja nie verkehrt ist). Anschließend habe ich WordPress neu installiert, ein wenig mit den Subdomains jongliert und bin mit WordPad durchs SQL gepflügt, um alle Tabellennamen auf das von WordPress verwendete Schema umzubiegen. Es folgte ein wenig Trial-and-Error bis der Inhalt wieder in die neuen Tabellen passte. Die Tabellen wp_?_users und wp_?_usermeta fallen nun weg, da die Benutzer nicht mehr über die einzelnen Blogs, sondern über die Netzwerkinstallation verwaltet werden.

Abschließend wollten alle Plugins wieder installiert werden. Einen Schlussstrich ziehe ich bei dieser Gelegenheit auch unter die zweisprachige Pflege meiner Artikel. Einerseits wird das zuständige Plugin Language Switcher seit einem Jahr nicht mehr weiterentwickelt, andererseits schaffe ich es auch einfach vom Aufwand her nicht. Die Erkenntnis schmerzte ein wenig, aber wie man ja hier beobachten konnte, tat sich nicht mehr viel. Für eine saubere englische Übersetzung der Artikel benötigte ich etwa doppelt so lange wie für den deutschen Inhalt, was meist schon vorab zu abschreckend war, um überhaupt was zu schreiben. Ich hoffe, das ändert sich nun wieder ein wenig zum Besseren.

Ein paar Baustellen sind derzeit hier im Blog noch offen. In erster Linie entstehen Probleme durch das Plugin Language Switcher, das sich noch weigert die deutsche Übersetzung alter Inhalte auszuspucken. Auch ein neues Theme will noch gesucht und ausgewählt werden. Aber das wird schon werden.

27. Februar 2011
von Tobias
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[lang_en]Registered[/lang_en][lang_de]Zugelassen[/lang_de]

[lang_en]After months of preparations, negotiations, scheduling and discussions it finally worked out last Friday: The Hurst is registered!

Although I was skeptical till the very end, everything went off without a hitch. Of course I had to take the car for spin with the new plates. Naturally this called the cops into action because I hadn’t yet fixed the license plates properly. But they were very understanding when they stopped my at the local supermarket and turned a blind eye. Day saved!

After all I would like to express my thanks to all the people supporting me in words and deeds on the long journey to registration. Particularly this would be Adrian and my dad, Mehl & Goof, Ralf H., Piwi and thomas from the Mopar Forum Germany. Many thanks to all of you![/lang_en]
[lang_de]Nach Monaten der Vorbereitungen, Verhandlungen, Terminabsprachen und Diskussionen hat es am Freitag endlich geklappt: Der Hurst ist zugelassen!

Obwohl ich ja bis zum Schluss misstrauisch blieb, klappte es letztendlich dann völlig reibungslos. Morgens habe ich noch schnell meinen Hauptwohnsitz umgemeldet. Anschließend gleich zur Zulassungsstelle, wo ich letzte Woche schon vorstellig geworden war, um alles zu besprechen und etwaige Schwierigkeiten bei den erforderlichen Ausnahmegenehmigungen abzuklopfen. Es stellte sich heraus, dass in NRW verkleinerte, zweizeilige Kennzeichen nur hinten am Fahrzeug erlaubt sind. Vorn lässt sich auch mit gutem Willen nichts machen, da hier keine Beleuchtung erforderlich und daher eine beliebige Anbringungsposition möglich ist. Macht aber nichts, denn ein normales, zweizeiliges Kennzeichen mit den Abmessungen 280 x 200 mm wurde mir zugestanden. Davon abgesehen wurden alle anderen Ausnahmegenehmigungen erteilt: kleines hinteres Kennzeichen, rote Blinker, rote Seitenmarkierung hinten

Mit den druckfrischen H-Kennzeichen musste ich natürlich gleich erstmal eine Runde drehen. Was auch umgehend die Rennleitung auf den Plan rief, da ich die Kennzeichen mangels ordentlichem Befestigungsmaterial nur hinter der Scheibe positioniert hatte. Die Cops zeigten sich aber verständnisvoll als sie mich auf dem örtlichen LIDL-Parkplatz stellen konnten und drückten ein Auge zu. Tag gerettet!

An dieser Stelle möchte ich mich aber auch noch einmal ausdrücklich bei all jenen bedanken, die mich auf dem mitunter schwierigen Weg zur Zulassung mit Rat und Tat unterstützt haben. Insbesondere möchte ich hier Adrian und meinen Papa, Mehl & Goof, Ralf H., Piwi und thomas aus dem Mopar-Forum nennen. Vielen Dank euch allen![/lang_de]

29. August 2010
von Tobias
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OpenID 3.3.3 & WordPress 2.9.x

[lang_en]Today was WordPress maintenance Sunday for me. I sorted out all the spam Akismet hadn’t caught and updated a few of the plugins we are using with WordPress. However I hadn’t enough time to update WordPress itself to version 3.0.1. So we are still running 2.9.2. This caused some trouble when I was upgrading the OpenID plugin to its latest version 3.3.3. Accessing the WordPress admin panel I got stuck with an PHP error reading

Call to undefined function get_user_meta()

WordPress codex tells us this function get_user_meta is not available in WordPress until version 3.0. It is replacing the now deprecated function get_usermeta which is available for earlier versions of WordPress. So I came up with a little hack to get the OpenID plugin running again for my ancient 2.9.2 version of WordPress.

Simply add these lines at the top of the plugin files admin_panels.php, server.php and server_ext.php:[/lang_en]

[lang_de]Heute war bei mir Wartungssonntag für WordPress. Ich habe all die Spam-Kommentare entfernt, die Akismet nicht aussortiert hatte und ein paar der Plugins, die wir in WordPress einsetzen, aktualisiert. Leider hatte ich nicht genug Zeit, um auch die WordPress-Installation selbst auf Version 3.0.1 zu aktualisieren, weshalb hier noch immer 2.9.2 läuft. Das war auch die Ursache für ein Problem, das beim Update des OpenID-Plugins auf die Version 3.3.3 auftrat. Der Zugriff auf das WordPress Admin Panel wurde mit folgendem PHP-Fehler quittiert:

Call to undefined function get_user_meta()

WordPress Codex verrät einem dazu, dass die Funktion get_user_meta erst mit WordPress-Version 3.0 eingeführt wurde. Sie löste die veraltete Funktion get_usermeta ab, die in früheren WordPress-Versionen verfügbar war. Daher habe ich einen kleinen Hack ausgeheckt (haha!), um das OpenID-Plugin auch mit meiner antiken 2.9.2-Version von WordPress ans Laufen zu bekommen.

Dazu müssen die folgenden Zeilen oben in die Plugin-Dateien admin_panels.php, server.php und server_ext.php eingefügt werden:[/lang_de]

/**
* Hotfix for WordPress 2.x
*/
if ( !function_exists('get_user_meta') ) {
function get_user_meta($user_id, $key, $single = false) {
if ( $single == false )
return array(get_usermeta($user_id, $key));
else
return get_usermeta($user_id, $key);
}
}

[lang_en]This code defines a new function get_user_meta in case it is not existing already. The new function calls the deprecated function get_usermeta and returns the result so the plugin is working as expected again.[/lang_en]

[lang_de]Dieser Code definiert eine neue Funktion get_user_meta für den Fall, dass nicht bereits eine solche existiert. Diese neue Funktion ruft dann die veraltete Funktion get_usermeta auf und liefert das Ergebnis des Funktionsaufrufs zurück, sodass das Plugin wieder wie erwartet funktioniert.[/lang_de]

16. Mai 2010
von Tobias
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Fullsizing

[lang_en]Now that the secret has been disclosed, I can tell the complete story of our vehicle fleet’s latest addition.

1969 Chrysler 300 advertisementLast year Adrian borrowed me the book „60s Cars – Vintage Auto Ads“ from his comprehensive fund of literature. That’s where I discovered an advertisement for the ’67 Ford Thunderbird which blew me away because of the car’s fantastic rear lights. Unfortunately the designers seem to have made the front and the rear separately and discovered a bit too late they designed it in different width when putting all together. A likewise stunning rear end appearence could be seen in a picture of the ’69 Chrysler 300 (s. image at the right). Every time I saw this ad the car got me more interested. A bit of Internet research revealed Chrysler hadn’t only made the rear lights even nicer for the next model year, but also teamed up with Hurst Performance, producer of the famous Hurst Shifter, to produce a special variant: the Chrysler 300 Hurst. However this decision wasn’t made until the Chrysler 300 of 1970 was already well in production. Accompanied by the fact that it was hardly advertised, only 485 (or 501 – depending from source) cars were made. In the next (and last) model year 300 Hurst wasn’t offered again.

Given how rare these cars are, I didn’t expect to ever see a 300 Hurst in real life, not to mention to buy one of them. After all even the regular 300s of 1969 to 1971 are hard to find over here. In last year’s early October I finally discovered two 300s at the German car trading site mobile.de. A ’71 Coupé and a 300 Hurst! But I couldn’t imagine at all, a Hurst would be offered for this price. [missing content…][/lang_en]

[lang_de]Nachdem das Geheimnis nun gelüftet ist, hier der komplette Bericht zum Fuhrparkzuwachs.

Werbung für den 1969 Chrysler 300Letztes Jahr lieh mir Adrian aus seinem reichhaltigen Literaturfundus das Buch „60s Cars – Vintage Auto Ads„. Dort stolperte ich über ein Werbebild des ’67er Ford Thunderbird und war hin und weg angesichts der fantastischen Rückleuchten des Wagens. Leider haben die Designer wohl Front und Heck getrennt entworfen und beim Zusammenfügen zu spät bemerkt, dass sie unterschiedlich breit sind. Ein ähnlich grandioses Styling der Rückleuchten war jedoch auch auf einem Bild des ’69er Chrysler 300 (s. Abb.) abgebildet. Nachdem ich mehrfach gedanklich daran hängengeblieben war, hatte der Wagen mein Interesse geweckt. Ein wenig Internet-Recherche offenbarte, dass Chrysler für die leichte Modellpflege des folgenden Modelljahres 1970 nicht nur die Rückleuchten noch hübscher gestaltet hatte, sondern sich auch mit Hurst Performance, dem Hersteller der berühmten Hurst Shifter, zusammengetan hatte, um ein Sondermodell auf dem Markt zu bringen: den Chrysler 300 Hurst. Dieses Sondermodell ging allerdings erst recht spät in Produktion und wurde zudem kaum beworben. Die Folge war, dass lediglich 485 Exemplare (oder 501 – je nach Quelle) hergestellt wurden. Im nächsten (und letzten) Modelljahr wurde der 300 Hurst nicht wieder angeboten.

Angesichts der geringen Stückzahl machte ich mir keine Hoffnung jemals einen 300 Hurst zu sehen, geschweige denn kaufen zu können. Schließlich ließen sich schon die regulären 300 der Baujahre 1969 bis 1971 kaum finden. Anfang Oktober letzten Jahres entdeckte ich dann bei mobile.de gleich zwei 300. Ein ’71er Coupé in gutem Zustand und einen 300 Hurst! So richtig konnte ich mir jedoch nicht vorstellen, dass ein Hurst zu diesem Preis angeboten würde. Immer wieder wird im Internet vor Fälschungen gewarnt mit denen Verkäufer versuchen den Preis für reguläre Modelle in die Höhe zu treiben. Sollte es dennoch ein Original sein, so wäre der Zustand sicher jenseits von gut und böse. Mein Interesse weckte jedoch das andere Fahrzeug, das in Springe zum Verkauf stand und damit nur einen Katzensprung von meiner wöchentlichen Strecke zur Arbeit entfernt war. Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar vollauf mit den letzten Vorbereitungen für die Dresden-Banjul-Rallye beschäftigt, wollte mir aber die Gelegenheit mal einen 300 aus der Nähe zu sehen nicht entgehen lassen. Und so machte ich mit dem Verkäufer einen Termin aus und schaute mir den Wagen an einem regnerischen Oktober-Abend auf dem Heimweg an. Was ich sah begeisterte mich ziemlich! Der Zustand des Autos war abgesehen von einigen Schönheitsfehlern wirklich gut und der Verkäufer deutete auch noch Verhandlungsspielraum beim Preis an. Gut geschlafen habe ich an diesem Abend nicht und wären wir nicht zwei Wochen später in Richtung Afrika gestartet, hätte ich wohl ernsthaft in Erwägung gezogen, den Wagen zu kaufen. So aber verschob ich die Entscheidung auf den Dezember, nur um dann festzustellen, dass beide Verkaufsannoncen nicht mehr online waren.

Es wuchs ein wenig Gras über die Sache und während des harten Winters hatte ich genung damit zu tun, meinen Volvo am Laufen zu halten. Und dann stand da ja auch immer noch der Pacer in der Garage und wartete auf seine Wiederinbetriebnahme. Mit dem zaghaft aufkommenden Frühling und den nach wie vor mühsamen und kaum vorhandenen Fortschritten der Arbeiten am Pacer kam mir im März wieder der 300 in den Sinn und ich begab mich wieder ein bisschen auf die Suche. Überraschenderweise förderte diese Suche wieder die beiden Autos aus dem Herbst zu Tage. Die Verkäufer hatten sich wohl während des Winters die Gebühren für die Annoncen sparen wollen. Über Ostern entschied ich mich auch den Hurst näher in Augenschein zu nehmen. Und sei es nur, um ihn endgültig aus den Gedanken streichen zu können. Der Termin mit dem Verkäufer in Belgien war schnell ausgemacht und mit meinem Vater und Adrian im Schlepptau reiste ich Mitte April an. Die beiden sollten meine Euphorie ein wenig dämpfen und helfen den Zustand des Fahrzeugs objektiv einzuschätzen.

Der erste Kontakt mit dem 300 Hurst war schon beeindruckend. Die schiere Größe dieses Coupés überraschte mich auch beim zweiten Zusammentreffen mit so einem Auto aufs Neue. Selbst unser Volvo V70 mit dem wir angereist waren wirkte im Vergleich wie ein handlicher Cityflitzer. Was folgte war die übliche Untersuchung der neuralgischen Punkte eines Oldtimers im Allgemeinen und eines Chrysler C-Body im Speziellen. Es stellte sich heraus, dass die Beschreibung des Verkäufers erstaunlich präzise und ehrlich gewesen war. Die Substanz schien gut, dafür bedurften Lack und Interieur einer Restaurierung. Zudem ließen sich keine Indizien dafür finden, dass es sich um einen Clone oder eine Fälschung handeln könnte. Wir machten eine kurze Probefahrt bei der ich auch zum ersten Mal hinter das Steuer des Full-Size-Coupés steigen durfte. Damit wurde die Sache für mich immer klarer: Ich musste dieses Fahrzeug haben!

In den folgenden zwei Wochen folgten noch etwas zähe Verhandlungen zwischen dem Verkäufer und mir bis wir uns schließlich einig waren und ich am letzten Sonntag abermals mit meinem Vater und Adrian die Reise nach Belgien antrat. Dieses Mal mit einer Tasche voll Geld und Kurzzeitkennzeichen im Gepäck. Vor Ort verglich ich noch die Nummer des Motorblocks mit der Fahrgestellnummer. Es handelt sich wirklich um ein „Number matching„-Fahrzeug, d. h. der Wagen lief tatsächlich mit eben diesem Motor vor 40 Jahren in der Jefferson Avenue in Detroit vom Band! Wir erledigten den Papierkram, montierten die (außerhalb Deutschlands nicht gültigen) Kennzeichen und dann gehörte der 300 Hurst mir.

Die Überführungsfahrt war ein einziger Spaß. Zunächst musste ich mich erst einmal an die Dimensionen dieser „landyacht“ gewöhnen. Selbst das Verlassen eines Tankstellenhofes erfordert damit ein gewisses Maß an Planung. Das Fahrverhalten hingegen ist weniger dramatisch als man es für ein 40 Jahre altes amerikanisches Auto mit einem Leergewicht um die zwei Tonnen erwarten würde. Dank ausreichenden Leistungsreserven war auch der Verkehr auf den Autobahnen im Ruhrgebiet kein Problem und wir konnten sogar ein bisschen im Tunnel spielen.

Nach der mittlerweile schon traditionellen Stärkung nach dem Autokauf erreichte der 300 Hurst seine neue Heimat in der Tiefgarage, wo ich feststellen musste, dass gemessene 5.71 Meter und reale 5.71 Meter nicht immer identisch sind:

Chrysler 300 Hurst in der Tiefgarage

Leider ließ sich der Duplexparker nicht mehr absenken, da die Front des Wagens noch etwa 20 cm nach vorn überstand. So musste ich ihn erst einmal auf der oberen Parkfläche abstellen. In den nächsten Tage muss ich wohl noch einen Stellplatz auf der gegenüberliegenden Seite anmieten. Die sind etwas länger. Außerdem haben wir dann ja auch wieder einen freien Platz. Das nächste Auto kann also kommen…[/lang_de]