tobias.kochs-online.net

Klangkarussell

17. Oktober 2012 von Tobias | 1 Kommentar

Adrian und Tobias haben zusammen musiziert. Nein, seid beruhigt, ich spreche nicht von meinem Bruder und mir, sondern von den beiden Österreichern Adrian Held und Tobias Rieser. Unter dem Namen Klangkarussell veröffentlichen die beiden DJs angenehm chillige Elektromusik. Den mittlerweile recht populären Track Sonnentanz hörte ich vor ein paar Wochen zum ersten Mal als ich abends die B1 runtercruiste. Dazu passt der Song einfach perfekt.

http://www.youtube.com/watch?v=JMPYmNINxrE

Etwas schneller, aber mindestens genauso entspannt ist übrigens der Track Sternenkinder.

10. Oktober 2012
von Tobias
9 Kommentare

Herbstumzug

Eines der Ziele, die ich mit der Halle verfolge, ist ja, meinen AMC Pacer endlich TÜV-fertig zu bekommen. Dreieinhalb Jahre sind bereits vergangen seit ich das Auto kaufte und irgendwie kam immer was dazwischen. Mal mangelte es an den schwer aufzutreibenden Ersatzteilen, mal ging der Erwerb oder die Reparatur eines anderen Fuhrparkmitglieds vor.

Dusty Pacer

Der Pacer hat ein wenig Staub angesetzt.

Um zumindest nicht länger die Ausrede zu haben, dass es sich auf den schrägen Parkrampen der Tiefgarage so schlecht an der Bremse werkeln lässt, sollte der Pacer daher im ersten Schritt in die Halle umziehen. Da ist mehr Platz und ich bin nicht gezwungen, den Wagen zum Feierabend an der Schräge einzuparken. Kurzentschlossen habe ich also am vergangenen Freitag einen Anhänger gemietet, um den Pacer rüber zu bringen. Stefan war freundlicherweise so nett tatkräftig mit anzupacken und so holte ich gegen Mittag erst ihn und dann den Anhänger ab. Da die inkontinente Servolenkung vom Pacer ihren Ölvorrat mittlerweile komplett an die darunter ausgebreiteten Zeitungen abgegeben haben dürfte und der Motor nun seit gut zwei Jahren nicht mehr lief, sah der Plan vor, den Anhänger vor der Parkrampe zu platzieren und den Pacer anschließend mit der Seilwinde draufzuziehen. Bei genauerer Betrachtung stellte sich bloß die Frage, wo am Pacer das Seil zu befestigen sei, denn eine Abschleppöse hat der Wagen weder vorn noch hinten. Das Studium des Werkstatthandbuchs offenbarte, dass AMC seinerzeit nur das Abschleppen per „sling type tow truck“ vorsah, der das Auto an der Stoßstange anheben soll. Wir legten daher ein Abschleppseil um einen der massiven vorderen Pralldämpfer und zogen den Pacer so auf den Hänger.

Let's Move It

Yee-haw!

Man muss in diesem Fall allerdings darauf achten zuvor die hinter der Stoßstange verlaufende Kunststoffverkleidung zu demontieren, da sie anderfalls vom gespannten Seil zerdrückt wird. Sowohl der vordere als auch der hintere Überhang sind beim Pacer glücklicherweise kurz genug, sodass das Auto trotz des relativ spitzen Winkels zwischen Parkrampe und Anhänger nicht aufsetzte. Die erste Hürde war gemeistert!

Die nächste Hürde bestand in der Höhe der Garagenausfahrt: Der Pacer misst etwa 1.4 m, hinzu kamen knappe 60 cm durch den Anhänger. Die Durchfahrt hat eine lichte Höhe von etwas mehr als 2.05 m – sollte also gerade so passen. Doch das Zugfahrzeug war gerade durch das Tor als es hinter mir laut vernehmbar und metallisch knirschte! Schock! Raus aus dem Auto, gucken: oben alles gut, ringsum alles gut, unten nicht so gut. Wir hatten den Pacer schwerpunktmäßig genau mittig auf dem Anhänger platziert. Bei der Ausfahrt aus der Tiefgarage hatte der Hänger jedoch hinten aufgesetzt als das Zugfahrzeug die Rampe hinauffuhr. Wir entschieden auf „Augen zu und durch“ und versuchten weiterzumachen, doch der einsetzende Regen und die Steigung der Rampe verhinderten ein Fortkommen. Entweder war der Untergrund zu rutschig oder die Kupplung zu schwach. Da sich mittlerweile oben bereits andere Tiefgaragennutzer stauten, blieb uns nichts anderes als zurückzusetzen – mit einem beladenen, aufsetzenden 6-Meter-Anhänger um die Kurve durch das enge Tor… Zwei graue Haare später stand das Geschoss wieder in der Tiefgarage und wir entschieden uns den Augen-zu-und-durch-Plan zu optimieren: Zunächst mal den Pacer nach vorn schieben, um den Schwerpunkt nach vorn zu verlagern. Und dann einfach noch einmal mit mehr Schwung. 😀

Weitere zwei graue Haare später stand das Gespann dann tatsächlich im Tageslicht und der Regen befreite den Pacer vom gesammelten Staub der letzten Jahre. Der Rest war anschließend vergleichsweise einfach. Rüberfahren und abladen dauerten noch einmal eine Stunde, verliefen aber reibungslos, sodass der Pacer nun von Chrysler, Toyota und Volvo umringt seiner Reparatur entgegensieht.

Out Of Storage Into Storage

Geschafft! Der Pacer steht in der Halle.

Allerherzlichsten Dank an dieser Stelle übrigens noch einmal an dich, Stefan! Ohne deine Unterstützung hätte ich das nicht geschafft.

20. September 2012
von Tobias
Keine Kommentare

Lüfter lüftet wieder

Über einen Mangel an Baustellen kann ich mich derzeit ja nicht beklagen, weshalb ich momenten reihum vorgehe. Zuletzt war wieder der Volvo 740 dran. Da der neue Wärmetauscher dicht ist, geht es nun darum, all die ausgebauten Teile wieder einigermaßen zweckdienlich unter dem Armaturenbrett zu verteilen. Das Schwierigste daran sind sicherlich die Lüftungskanäle und -verteilerkästen. Da die einfache Heizung vom Volvo nicht über einen Filter in der Frischluftzufuhr verfügt, hat sich im Laufe der Zeit eine Menge Staub und Dreck im Inneren gesammelt. Vor dem Einbau stand also zunächst einmal eine gründliche Reinigung an. Anschließend habe ich in der Hoffnung, damit die Versprödung zumindest ein bisschen zu verzögern, das 20 Jahre alte Plastik großzügig mit Kunststoffpflege behandelt.

Heater Core

Ein letzter Blick auf den Wärmetauscher:
So schnell möchte ich ihn nicht wieder sehen!

So aufbereitet konnten die Teile wieder zu einer funktionierenden Lüftung zusammengesetzt werden, wobei ich die Ausbauanleitung von volvoclub.org.uk in umgekehrter Reihenfolge abgearbeitet habe. Alle Teile sitzen reichlich stramm in einander, besonders kniffelig ist es jedoch den vorderen Luftverteiler für die Armaturenbrettlüftungskanäle zu montieren. Dieser muss von hinten auf die Lüftungsdüsen in der Mitte gesteckt werden. Gleichzeitig sitzt er jedoch mit der Hinterseite auf dem Heizungskasten, sodass in dieser Richtung eigentlich kein Platz mehr ist. Abhilfe ist nur zu schaffen, indem man die beiden rechten Halteschrauben des Armaturenbretts löst, sodass es ein kleines Stück weit – vielleicht 5 bis 10 mm – von der Windschutzscheibe weggezogen werden kann. Da fragt man sich schnell, wie Volvo das ursprünglich bei der Montage gelöst hat. Des Rätsels Lösung: Heizung und Armaturenbrett wurden nacheinander montiert bevor die Windschutzscheibe eingesetzt wurde.

Interior Taken Apart

Noch sieht es hier schlimm aus

An dieser Stelle stellte ich meine Bemühungen ein, da mal wieder ein entscheidendes Kleinteil fehlte. Die vordere Lüftungsbox ist im Original durch einen Blindniet mit einem kleinen Metallstreifen verbunden, der am darüber befindlichen Armaturenbrett befestigt ist. Beim Ausbau mühte ich mich stundenlang an diesem Niet ab, da der Werksarbeiter ihn 1988 falsch herum gesetzt hatte und nun von außen kein Bohrer angesetzt werden konnte. Mit einem Mini-Seitenschneider knabberte ich schließlich nach und nach den aufgepilzten, äußeren Teil des Niets weg bis dieser nach innen durchgedrückt werden konnte. Das soll beim nächsten Mal einfacher gehen! Nicht, dass ich dieser Arbeit noch einmal machen wollte, aber man weiß ja nie… Also soll der Blindniet durch eine kleine Schraube oder einen Spreizniet ersetzt werden.

Neben dem Volvo kümmerte ich mich auch weiter um die Halleneinrichtung. Zusammen mit meinem Papa, der seiner jüngsten Neuerwerbung in der Halle ein wenig Unterbodenschutz spendiert hatte, reinigte und montierte ich die Arbeitsplatte der Werkbank. So sieht das jetzt schon ganz brauchbar aus.

Work Bench

Die montierte Werkbank in unserer Halle:
Hier fehlt noch eine Abschlussleiste und eine Stromversorgung

Als die Werkbank fertig war haben wir dann noch zwei Schwerlastregale aufgebaut und neben das Sofa platziert, sodass nun auch ein wenig Ablagefläche für Ersatzteile und Werkzeug vorhanden ist.

Everything In Order

Schön ordentlich!

13. September 2012
von Tobias
Keine Kommentare

Vollwaschgang III

Das vielleicht letzte richtig warme Wochenende in diesem Jahr nutzend habe ich am vergangenen Samstag beschlossen, die Rücksitze vom Sera zu reinigen. Den Teppich und die vorderen Sitze hatte ich ja bereits einer gründlichen Wäsche unterzogen und so den aufdringlichen Miefgeruch im Inneren deutlich reduziert.

Toyota Sera Backseats

Toyota Sera Rücksitze: Dreipunkt-Sicherheitsgurte gab es hinten erst für Fahrzeuge der Phase III (Juni 1992 bis Dezember 1995)

Um die Rücksitze richtig reinigen zu können, musste ich sie erst einmal ausbauen, was recht einfach funktioniert, wenn man denn weiß, wie es geht. Ich habe mich anfangs allerdings noch ein wenig ungeschickt angestellt und an den seitlichen Schrauben des Umklappmechanismus rumgefummelt. Da bricht man sich eher die Finger und sollte man sie dann doch lösen können, bewegt sich der Sitz immer noch nicht. Nach und nach kam ich aber da hinter wie es richtig geht.

Zuerst müssen die Kunststoffhalter hinten im Kofferraum gelöst werden. Sie halten die Kofferraummatte und eine kurze Abdeckung unten an den Sitzen, die bei umgeklappten Rücklehnen die Lücke zwischen dem Kofferraumboden und den Sitzen überbrückt. Die Halter sitzen so bombenfest, dass ich für die vier Stück sicher eine halbe bis dreiviertel Stunde benötigt habe. Letztlich sind sie aber bloß gesteckt und können mit etwas Gefühl und einem Schraubenzieher herausgehebelt, gewackelt und gedreht werden.

Rear Floor Mat Clip (# 90467-06016-29)

Halter der Kofferraummatte (OEM-Nummer: 90467-06016-29)

Um die Kofferraummatte darunter nicht zu beschädigen, habe ich einen Holzspatel untergelegt. Im Kofferraum vor UV-Licht geschützt waren die Halter glücklicherweise auch nicht versprödet, sodass trotz moderatem Kraftaufwand keiner zerbrach (OEM-Nummer: 90467-06016-29). Sind die Halter entfernt, lässt sich auch endlich erkennen, wie der Rücksitz befestigt ist: Die Rückenlehne ist links und rechts mit drei Schrauben an den Umklappscharnieren befestigt. Eine vierte Schraube hält die Sitzschale in Position und ist mittig in den Kofferraumboden eingeschraubt.

Removing The Backseats

Unter der Abdeckung sind die vier Schrauben mit denen der Sitz befestigt ist

Hat man die Befestigungsschraube für den unteren Sitzteil gelöst kann man das Schaumstoffteil einfach ein wenig nach vorn ziehen und so die Haltelaschen am vorderen Ende des Sitzes aushaken. Notfalls geht das auch ohne die Schraube zu lösen indem man vorn unten den Sitz fasst und die Laschen nach vorn zieht, einfacher ist es aber sicher, wenn man die Schraube löst.

Lower Seat Cushion

Haltelaschen des unteren Sitzteils

Schon ganz gespannt, welche verlorenen Schätze der Vorbesitzer ich in den tiefen Sitzmulden finden würde, wurde ich etwas enttäuscht. Lediglich eine 10-Pence-Münze wartete unter den Polstern als Belohnung auf mich.

Gereinigt habe ich die Sitze dann wieder in vier Durchgängen. Zuerst habe ich das Polster gründlich abgesaugt, um den losen Staub und Dreck nicht anschließend mit Wasser ins Polster einzureiben. Im zweiten Schritt habe ich klares Wasser auf die Sitze gegossen und nach etwas Einmassieren mit dem Sprühextraktionsgerät wieder abgesaugt. Danach habe ich die großen Flächen mit einer weichen Bürste, Wasser und etwas Flüssigseife eingeschäumt. Zum Schluss folgten noch zwei Durchgänge mit dem Sauger bei denen zuerst der Schaum und dann mit reichlich Wasser auch die Schaumreste und gelöster Dreck aus dem Stoff entfernt wurden.

12. September 2012
von Tobias
Keine Kommentare

Teil-weise Toyota

Als die Entscheidung für den Sera fiel, war ich ja ein wenig skeptisch wie sich die Ersatzteilsituation darstellen würde. Vom Chrysler und viel mehr noch dem Pacer bin ich da ja leidgeprüft.

Ein wenig der Nervosität wich als ich den Online-Shop Sera4Lyfe entdeckte, der mit Gebrauchtteilen aus geschlachteten Seras handelte. Wichtig: „handelte“ – denn Betreiber Fas stellte mit Beginn des Septembers den Handel mit Sera-Teilen ein. So bleibt aktuell nur noch das englische Toyota-Sera-Forum und ebay.co.uk als Bezugsquelle für günstige, gebrauchte Teile.

Findet sich das Gesuchte dort nicht und ist man einigermaßen schmerzfrei was die aufgerufenen Preise angeht, so kann man sein Glück allerdings auch bei Toyota versuchen. Ehrlich gesagt war ich recht erstaunt wie viele der von mir gesuchten Teile noch lieferbar sind und das auch mehr als 15 Jahre nach Produktionsende in Japan.

Bevor man die Neuteile in den Händen halten kann sind zuvor jedoch noch ein paar Hürden zu meistern. Selbstverständlich sollte man nicht darauf hoffen, dass man beim örtlichen Toyota-Händler mit dem Satz „Ich hätte gern das kleine Plastikteil rechts neben dem Lenkrad“ sehr weit kommt. Teilenummern müssen her. Glücklicherweise findet man sämtliche OEM-Nummern vom Sera (und vielen anderen Toyota-Modellen) online bei ToyoDIY.com. Da der Sera den Weg aus Japan in die Welt nur als Grauimport fand, sind bis auf die Gleichteile, die er sich mit anderen Modellen teilt, jedoch auch mit diesen Nummern keine Ersatzteile in der Bestellsoftware des lokalen Toyota-Händlers zu finden – OEM-Nummern hin, OEM-Nummern her. Vor dem Bestellvorgang ist man nämlich auf die Unterstützung eines engagierten Toyota-Mitarbeiters angewiesen, der sich mit Toyota Deutschland in Köln in Verbindung setzt und die Teilenummern dort ins System einpflegen lässt. Anschließend kann er diese Nummern in sein eigenes Bestellsystem übernehmen und die Bestellung aufgeben. Da Toyota Deutschland die Nummern aber nicht einmal gepflegt hatte, können sie die Teile natürlich auch nicht vorrätig haben. Daher dauert es auch ungefähr eine Woche bis sie eingeflogen sind und zur Abholung bereit liegen.

Und so hatte ich am vergangenen Freitag endlich Gelegenheit, die vor drei Wochen bestellten Sera-Ersatzteile bei Toyota Ikemeyer abzuholen. Ärgerlicherweise hat sich jedoch bereits zum zweiten Mal ein Fehler eingeschlichen: Die Farbe der gelieferten Griffschalen in der Türverkleidung weicht vom Original ab. Beim Sera wird die Farbe der Ersatzteile als zweistellige Ziffer an das Ende der zehnstelligen Teilenummer angehängt. Also zum Beispiel 69297-22020-05 (Bezel, Front Door Inside Handle, RH, Greige, Trim4), wobei -05 für die Farbe grau-beige steht. Und so vermute ich, dass die Teile ohne den angehängten Farbcode geordert wurden und ein kleiner (oder etwas größerer) Asiate das erstbeste Teile mit passender Nummer aus dem Regal gefischt hat.

Der Nummernvergleich mit meiner Bestellbestätigung brachte schnell ans Licht, dass Teile mit falschem Farbcode (-B0 – Light Grey) geliefert wurden. Diese Innenraumfarbe gab es jedoch erst bei den ab Juni 1992 produzierten Fahrzeugen der Phase III. Leider merkte ich den Fehler erst beim Vergleich der Griffschalen in der Halle und als ich wieder bei Ikemeyer am Ersatzteiltresen stand war der zuständige Mitarbeiter schon in den Feierabend geflüchtet. Seine Kollegin vertröstete mich auf Samstagmorgen mit dem Ergebnis, dass man mir am Samstag mitteilte, dass der Kollege gar keinen Dienst habe und auch sonst kein Mitarbeiter weiterhelfen könne. Also wieder eine Woche vertan…

28. August 2012
von Tobias
Keine Kommentare

Heizung heizt wieder

Am Freitag ging es am Volvo weiter. Die richtige Sperrfeder für den Bowdenzug der Heizung wurde geliefert und konnte eingebaut werden. Im Vergleich mit der schwarzen Feder ließ sich gut erkennen, dass die neue, silberne kürzer (und schmaler) ist.

Comparing Volvo Parts 1211599 & 3540547

Sperrfedern für den Bowdenzug der Heizung am Volvo:
Die silberne (3540547) sitzt am Heizungsventil, die schwarze (1211599) am Lüftungskasten.

Damit passt die Feder dann auch in die Aussparung am Heizungsventil. Allerdings sitzt sie echt stramm, was dazu führte, dass ich mich unter diversen Flüchen und Verwünschungen bestimmt eine Stunde lang abmühen musste, um das Teil oben im Fahrerfußraum am Ventil einzuhaken. Gelungen ist es mir letztendlich erst mit einem kleinen Schraubenzieher in L-Form, den ich vorsichtig als Hebel nutzen konnte.

Nachdem das Kühlsystem nun endlich wieder geschlossen war, konnte der Motor zum ersten Mal seit ein paar Monaten wieder angeworfen und alles auf Dichtigkeit überprüft werden. Dass die mechanische Benzinpumpe nach so langer Standzeit nicht genug Förderleistung hat, um allein vom Anlasser getrieben Sprit bis zum Vergaser zu schaffen, kannte ich schon vom Tausch der Zylinderkopfdichtung. Dieses Mal orgelte ich daher nur bis die Öldruckleuchte erloschen war und betankte dann den Vergaser direkt aus einem Reservekanister. Das reicht aus, um den Motor lang genug auf Drehzahl zu bringen bis der Sprit aus dem Tank vorne ankommt.

Die Sichtprüfung der Heizung offenbarte auch nach der Warmlaufphase keine Leckage und der neue Wärmetauscher wurde schnell heiß, sodass ich anschließend daran gehen konnte, weitere Teile wieder zu montieren. Als Erstes befestigte ich den Regenschutz wieder über dem Luftansaugbereich der Heizung. Das Teil sitzt direkt unter dem Windlauf und wird auf einer Seite mit Butylschnur fixiert. Eigentlich hätte ich mir hier eine schönere Lösung gewünscht, die durch weniger hartnäckige Schmiererei begleitet wird, doch eine echte Alternative fiel mir nicht ein. Das Zeug muss halt vibrationssicher, wasserdicht und wieder entfernbar sein. Auch dem Laubgitter unter den Lüftungsschlitzen im Windlauf spendierte ich etwas neue Butylschnur – nicht ohne den Erfinder beim Entfernen der alten Butylreste zu verdammen!
Die Befestigung des Laubgitters ist eine beliebte Schwachstelle bei Volvos der 700er-Reihe. Hängt es mit den Jahren nach unten, mogelt sich Laub vorbei und sammelt sich in der A-Säule oder dem Schweller, wo es mit Regenwasser ein Rostnest bilden kann.

Während ich mich dem Gitter widmete, reinigte mein Vater das unter dem Windlauf befindliche Scheibenwischergestänge und verpasste der Mechanik eine ordentliche Portion vom guten Silisol-Sprühfett aus dem Aldi. Anschließend fädelten wir zu zweit das Windlaufblech wieder über die Wischeraufnahme hinweg hinter die Motorhaube. Das klingt allerdings einfacher als es ist. Viel Luft ist da nicht, aber wenn man vorsichtig ist, erspart man sich die Motorhaube demontieren zu müssen.

Es dämmerte schließlich schon als ich die Scheibenwischerarme wieder montierte und damit noch den Tag ruinierte: Beim Reinigen des Gestänges hatten wir den Scheibenwischermotor eine halbe Umdrehung laufen lassen, um auch an die üblicherweise verdeckten Stellen zu gelangen. Daran hatte ich jedoch nicht mehr gedacht als ich die Wischerarme wieder montierte und beim ersten Zündschlüsseldreh wischten sie über die Motorhaube, was einen tiefen Kratzer im Windlauf hinterließ!

Scratched Cowl

*zensiert*

Natürlich saß der Scheibenwischer auch bombig auf dem Konus der Aufnahme, sodass die Demontage bis spät in den Abend hinein dauerte. Einen Abzieher konnte ich wegen der unnatürlichen Haltung des Arms nicht ansetzen und musste daher wackeln bis der Arzt die Nacht kam. Mit den Lüftungskanälen im Kofferraum und einem komplett zerlegten Armaturenbrett überführte ich den Volvo schließlich noch nach Paderborn, wo ich die restliche Montage in der Halle vornehmen möchte.

Eigentlich war ein Teil dieser Arbeit für Samstag eingeplant, nach dem frustrierenden Verlauf des Freitagabends hatte ich aber wirklich keine Lust darauf und so bestand das Programm lediglich darin, eine bei eBay Kleinanzeigen gefundene Arbeitsplatte im Paderborner Umland einzusammeln und in die Halle zu verfrachten. Daraus soll demnächst eine Werkbank entstehen. Den Unterbau bilden zwei Regalhälften aus dem Lidl von denen zwei gestapelte Varianten demnächst als Teilelager in der Halle dienen sollen.

Workbench

Das wird die Werkbank in der Halle

Nach getaner Arbeit schaute mein Freund Manuel vorbei und wir unternahmen noch eine kurze Ausfahrt im Chrysler.

22. August 2012
von Tobias
Keine Kommentare

Vollwaschgang II

Am Samstag begann ich damit die Vordersitze des Toyota mit dem Sprühsauger zu reinigen. Da der Stoffbezug und die Sitzpolster das Wasser im Nu aufsaugten, musste ich hier wesentlich vorsichtiger zu Werke gehen als bei dem Innenraumteppich mit Kunststoffrücken.

Toyota Sera Seats

Die Vordersitze des Toyota Sera

So kam ich nur langsam voran und freute mich über die Abwechslung als erst Andreas und dann mein Vater an der Halle auftauchten. Bevor wir jedoch den Grill anfeuerten stabilisierten die beiden noch die klapperige Seitenwand vom Lokus mit Spannplatten und einem Kantholz. So allmählich wird’s wohnlich in der Halle…

Während die Toyota-Sitze in der Nachmittagssonne trockneten und ich mich um das Grillgut kümmerte, behandelte Andreas die rostige Türkante an seinem Mazda 323F und zerlegte die Türverkleidung, um den defekten Schalter des Fensterhebers näher zu begutachten.

Schrauben & Grillen, 18. August 2012

Andreas untersucht den defekten Fensterheberschalter

Mit der Erkenntnis, dass es die Plastikwippe des Schalters irreparabel zerbröselt hat, mussten die Arbeiten aber schon bald wieder eingestellt werden. Keek, der zwischenzeitlich auch vorbei gekommen war, wurde vom Tatendrang angesteckt und befummelte ebenfalls ein wenig die Türverkleidung seines BMW.

Schrauben & Grillen, 18. August 2012

Keek legt los

Dahinter versteckt sich der funktionsuntüchtige Mechanismus des (manuellen) Fensterhebers. Mit professionellem Blick erkannten wir ein künftiges Tätigkeitsfeld, beendeten daraufhin umgehend die Arbeiten und wandten uns dem Grillgut zu. 🙂

Schrauben & Grillen, 18. August 2012

Erst schrauben, dann grillen

Als ich am späteren Abend die Sitze in die Halle trug waren sie bereits vollständig trocken. Da jedoch am Beifahrersitz immer noch dunkle Flecken und muffiger Geruch auszumachen waren, beschloss ich, den Sitz am Sonntag noch einmal zu reinigen. Dabei schäumte ich ihn zuerst mit Rasierschaum ein – ein Tipp, den ich mal von einem Polsterer bekam – und spülte anschließend die Fläche mit Wasser nach, dass ich dieses Mal jedoch nicht einsickern ließ, sondern sofort mit dem Sauger entfernte. So konnte ich deutlich mehr Wasser verwenden und den Dreck besser aus dem Gewebe spülen.

Drying In The Sun

Beifahrersitz in der Sonne

Während die Sitze erneut in der Sonne trockneten widmete ich mich dem Teppich auf der Fahrerseite, sodass nun nur noch die Rücksitze zu reinigen sind. Vorher muss ich allerdings erst einmal herausfinden, wie die sich ausbauen lassen.

22. August 2012
von Tobias
Keine Kommentare

Vollwaschgang I

Zwar hatte ich mir für den vergangenen Freitag eigentlich vorgenommen, den Volvo weiter zu vervollständigen, aber leider wurde die Haltefeder für den Bowdenzug der Heizung nicht rechtzeitig geliefert. Da jedoch der Bowdenzug am Heizungsventil angebracht werden muss bevor man die Schläuche aufsteckt, bekommt man das System vorher auch nicht dicht. Oder man darf sich anschließend daran erfreuen, dass sich der Inhalt des Wärmetauschers ins Wageninnere ergießt, wenn man die Schläuche wieder abziehen muss, um die Feder zu montieren. Alles doof. Also habe ich einen Plan B geschmiedet und mich angesichts des heißen Wetters dafür entschieden, dem Toyota eine gründliche Innenraumreinigung angedeihen zu lassen. Die in England nach dem Kauf noch vorherrschende Duftnote „pakistanisches Bordell“ war im Laufe der Rust2Rome-Rallye schnell dem Aroma „penetranter Muff“ gewichen. Unter der hochsommerlichen Sonne Italiens, die durch die großen Glasflächen hereinschien, trugen Adrian und ich sicherlich auch ein wenig dazu bei, dass der Wagen einen gewissen Eigengeruch annahm.

Als Quelle hatte ich bisher die Klimaanlage im Verdacht, die im Ruf steht, allerlei Laub und anderes saugfähiges Material in sich zu sammeln. In Verbindung mit dem Kondenswasser aus dem Verdampfer bildet sich so ein wunderbarer Nährboden für Schimmelpilze. Eine Sichtkontrolle lässt sich vornehmen, wenn man hinter dem Handschuhfach den Widerstand des Lüfters aus dem Gehäuse entfernt, in dem der Verdampfer der Klimaanlage sitzt. Die Öffnung ist gerade groß genug, um den Kasten mit einem kleinen Staubsaugerrüssel auszusaugen. Zwar fand sich hier auch einiges an Dreck, doch größere Zersetzungsprozesse scheinen noch nicht eingesetzt zu haben. Um sicherzugehen, habe ich anschließend das Innere des Gehäuses und den Verdämpfer großzügig mit Sagrotan besprüht.

Den Teppich und die Sitze wollte ich mit einem Sprühextraktionsgerät (quasi ein Staubsauger, der vor Wasser nicht bange ist) reinigen. Also mussten als Erstes die Vordersitze raus. Und dort fand ich auch die vermutliche Quelle für den üblen Geruch: Unter dem Beifahrersitz war der Teppich komplett versifft und dunkelbraun verfärbt.

Dirty Stains

Großer Dreckfleck unter dem Beifahrersitz des Sera

Da stand wohl längere Zeit mal Wasser und verwandelte den Bereich nach und nach in ein müffelndes Mikroben-Spaßbad. Ich habe erst einmal den Staubsauger geschwungen und den groben Dreck entfernt. Anschließend habe ich den Teppich vorsichtig nass gemacht und mit dem Sprühextraktionsgerät abgesaugt. Wie gut so ein Sprühsauger funktioniert, offenbarte der Blick in den Auffangbehälter nach der ersten Teppichwäsche:

Dirty Water

Relativ viel Dreck, der nun nicht mehr im Teppich sitzt

Zwar ging ich anfangs noch vorsichtig zu Werke und befeuchtete den Teppich nur ein wenig, nachdem ich jedoch auf der Suche nach Roststellen am (perfekt erhaltenen) Bodenblech entdeckte, dass der Teppich einen Kunststoffrücken hat, der kein Wasser durchlässt, wurde ich mutiger. Schließlich kippte ich jedes Mal 1-2 Liter Wasser in den Fußraum und schäumte den Teppich mit etwas Flüssigseife auf. Anschließend absaugen und noch einmal die gleiche Menge klares Wasser zum Spülen hinterher.

Cleaning The Interior

Mehr Schaum, weniger Fleck

Die Beifahrerseite schaffte ich am Freitag Nachmittag, sodass der Teppich bei offenen Türen über Nacht trocknen konnte.

15. August 2012
von Tobias
2 Kommentare

Fortschritte an allen Fronten III

Für den vergangenen Sonntag hatte ich eigentlich geplant, in der Halle ein wenig klar Schiff zu machen, bin aber zu Hause nicht wirklich in die Gänge gekommen. Also bin ich erst am Nachmittag rübergefahren und habe mit Keek den Grill angeworfen. Nebenbei wollte ich die neue Lambdasonde vom Toyota Sera noch einmal durchmessen. Bei einer Sonde mit einem Anschlusskabel geht das recht einfach: Bei warmem, laufendem Motor misst man die von Sonde erzeugte Spannung. Im optimalen Betriebsbereich (λ=1) liegt die Sondenspannung zwischen 0.2 und 0.8 Volt. Läuft der Motor zu mager (λ>1), muss die Spannung unter 0.2 Volt sinken. Bei einem fetten Gemisch (λ<1) hingegen soll sie auf über 0.8 Volt steigen. Das Verhalten hätte ich auch gerne überprüft, doch der Sera verweigerte mal wieder die Zusammenarbeit. Nachdem die Probefahrt am Samstagabend so erfreulich ereignislos verlaufen war wollte nun die Motorkontrollleuchte auch bei eingeschalteter Zündung nicht mehr aufleuchten. Und ohne Motorkontrolle gibt’s auch keinen Zündfunken. Ich habe es dann noch mit abgezogener Lambdasonde und abgezogenem Lufteinlasstemperaturfühler versucht. Damit sollte die Steuerelektronik auf Standardwerte zurückfallen und ein defektes Bauteil ließe sich identifizieren. Das brachte aber auch keine Besserung. So langsam gehen mir da die Ideen aus.

Mit Bier und Fleisch gestärkt haben wir den Sera traurig in seiner Ecke stehen gelassen und uns dem Chrysler zugewandt. Seit dem Ölwechsel im Frühjahr erfreut er seine Umwelt mit kleinen Ölflecken, die er im hinteren Bereich der Ölwanne absondert. Liegt wohl an der Ölablassschraube, die aufgrund einer uneben Dichtfläche an der Ölwanne nicht richtig aufliegen kann. Ein Vorbesitzer hatte sich schon mal mit Silikon oder so beholfen. Beim Ölwechsel habe ich vorsichtig versucht, die Unebenheit mit einem Dorn auszumerzen, war aber offenbar noch etwas zu zaghaft.

Foto: Stefan Hense

In der Hoffnung, dass die Ablassschraube noch ein wenig nachgezogen werden könnte, wurde also der V8 geflutet und das Schiff vorsichtig auf die Rampen manövriert. Bei der Begutachtung von unten zeigte sich, dass auch die Servopumpe etwas Öl verteilt und wohl mal neue Dichtungen vertragen könnte. Nach umfangreicher Reinigung und optimiertem Anzugdrehmoment der Ölablassschraube sind Keek und ich zum Abschluss dann noch kurz ein bisschen durch die Stadt gecruist.

Ach ja, am späten Abend hat mein billiger eBay-SD-Kartenleser noch das Dateisystem der Kamera-SD-Karte gefressen – inklusive aller Rust2Rome-Bilder! Da erwartet mich am kommenden Wochenende also ein gutes Stück Arbeit…

14. August 2012
von Tobias
Keine Kommentare

Fortschritte an allen Fronten II

Am vergangenen Samstag klingelte bereits früh der Wecker: Ersatzteilbeschaffung bei Toyota Ikemeyer stand auf dem Plan. Am vorherigen Wochenende hatten die Mopar Nationals erfolgreich verhindert, dass ich die lange Liste mit meinen Ersatzteilwünschen dort verlesen konnte.

Um eventuelle Fragen gleich am Objekt klären zu können, bin ich erst einmal zur Halle rübergefahren und habe den Sera rausgeholt. Den kurzen Weg nach Elsen hielt der Wagen auch tapfer durch ohne meiner sommerlich-guten Laune einen Dämpfer zu verpassen. Das schaffte erst der Lagerist beim Toyota-Händler. Den Großteil der von mir gewünschten Teile kannte die Bestell-Software nämlich nicht. Auch die im Vorfeld von mir bei ToyoDIY herausgesuchten OEM-Nummern halfen nicht weiter. Nicht einmal ein passender Luftfilter für den 5E-FHE-Motor ließ sich ordern, sodass die resultierende Bestellung nun aus ein paar Plastikhaltern im Motorraum, einem Gummiring und einem Schlüsselrohling besteht. Dennoch summieren sich die Teile auf stolze 33 Euro. Toyota-Fahren ist halt teurer als man gemeinhin annimmt!

Auf dem Rückweg zur Halle habe ich den lokalen Fressnapf besucht und erst einmal einen Riesensack Katzenstreu geshopt. Nur für den Fall, dass der Jaguar von Hallenkollege Ecki noch nicht ganz stubenrein ist und gelegentlich ein Ölpfützchen unter sich macht. Ein Zusammenhang mit Ölverlust beim Chrysler kann da gänzlich ausgeschlossen werden, denn wie jeder weiß, sind alte US-V8 untenrum grundsätzlich furztrocken… 😀

Den Nachmittag verbrachte ich im Nahkampf mit der Lambdasonde vom Sera, der ja bereits die gesamte Rust2Rome-Rallyestrecke über immer wieder mit leuchtender Motorkontrollleuchte in den Notlauf ging. Da sich ab Rom auch Zündaussetzer zu der im Notlauf ohnehin reduzierten Motorleistung gesellten, hatte ich in den letzten Wochen zunächst das Zündmodul (OEM-Nummer: 89621-30010) gegen ein anderes (gebrauchtes) getauscht. Leider ohne Erfolg. Also bin ich nun zur ursprünglichen Vermutung einer defekten Lambdasonde zurückgekehrt und habe im Ersatz für diese (OEM-Nummer: 89465-10020) eine Bosch-Universalsonde (Teilenummer: 0 258 986 501) bestellt. Leider gab sich die Originalsonde mehr als widerspenstig und ließ sich auch mit viel Kraft und Spucke nicht aus dem Krümmer schrauben. Mit einem Alurohr, das als Verlängerung diente, war nicht mehr genug Bewegungsspielraum, um den Schlüssel zu bewegen. In Vorbereitung auf das vergangene Wochenende hatte ich mir daher für kleines Geld bei eBay einen 22er-Ringschlüssel geschossen, den mein Vater mittig durchgeflext hat. Der Ringschlüssel lässt sich im Vergleich zu einem Maulschlüssel besser ansetzen und das abgetrennte Ende kann mit dem Rohr verlängert werden. Derart überredet verließ die Lambdasonde den Krümmer und machte Platz für das neue Ersatzteil. Am späten Nachmittag konnte ich dann endlich zu einer Probefahrt aufbrechen, die ich nach ein paar vorsichtigen Runden um den Block immer weiter ausdehnte bis ich schließlich eine schöne Überlandtour um Paderborn herum machte. Als sich nach 50 km die Motorkontrollleuchte immer noch nicht bemerkbar gemacht hatte, kehrte ich in der Abendsonne zurück zur Halle. Operation gelungen?!